Wenn man mit kleinen Kindern in das Gebirge reist sollte man einige Dinge beachten. Für kleinere Kinder ist es generell schwieriger sich an die Höhe anzupassen wie mit größeren Kindern, deshalb sollte man mit Kleinkindern die ganz großen Höhen zunächst meiden.
Während bei Erwachsenen Symptome der Höhenkrankheit im Normalfall erst ab einer Höhe von rund 2.500m auftreten können, kann dies bei Kleinkindern schon wesentlich früher der Fall sein.
Mit Kindern im ersten Lebensjahr sollte man Höhen über 1.500m meiden – Aufenthalte über mehrere Stunden in einer Höhe von 2.500m und höher sollten tabu sein.
Bei Kleinkindern zwischen einem und drei Jahren gehen die Meinungen zwischen den verschiedenen Experten stark auseinander – das eine Lager empfiehlt Höhen über 2.500m auch in diesem Alter zu meiden – andere Experten sehen hier keine Probleme. Diese gehen davon aus, dass man mit Kindern ab einem Jahr grundsätzlich jede Höhe in Angriff nehmen kann wenn man die Regeln der Höhenanpassung beachtet. Die Höhenanpassung über 2.500m sollte demnach maximal zwischen 300m und 600m pro Tag sein (Schlafhöhenunterschied). Zusätzlich sollte man alle 1.000m eine Nacht auf dieser Höhe nächtigen um sich noch besser zu akklimatisieren.
Sollte bei einem Kind trotz eines langsamen Aufstiegs Anzeichen einer Höhenkrankheit zu erkennen sein sollte man nicht lange zögern und zurück ins Tal gehen. Die Anzeichen bei einem Kind könnten bspw. Kopfschmerzen, Teilnahmslosigkeit, oder ein anderes auffälliger Verhalten sein. Beobachten Sie ihr Kind kontinuierlich, da die Anzeichen schwieriger wie bei erwachsenen Menschen zu identifizieren sind. Kinder unter 8 Jahren können noch nicht symptomspezifisch Klagen, d.h. die berichten evtl. über andere Schmerzen die nicht zum Krankheitsbild der Höhenkrankheit passen. Gehen Sie in diesem Fall eher auf Nummer sicher und steigen sie lieber einmal öfters ins Tal ab als zu selten.
Besonders vorsichtig sollte man Vorgehen, wenn das Kind in der vergangenen Zeit an einer Atemwegserkrankung (Erkältung, Bronchitis) litt, oder es während der Geburt zu Lungendurchblutungsstörungen kam oder an Trisomie leidet. Diese Risikofaktoren können die Bildung eines Höhenlungenödems positiv beeinflussen.
Will man mit der Seilbahn schnell große Höhen überwinden kann es beim Druckausgleich zu Problemen bei Kindern kommen. Durch den Druckunterschied können Augen- und Ohrenschmerzen auftreten – gelindert werden können die Symptome durch trinken, nuckeln oder das Lutschen einen Bonbons, so dass der Druckausgleich in Gang kommt. Extreme Höhenunterschieden sollte man auch bei Seilbahnfahrten im ersten Lebensjahr meiden.
Neben der Höhe sollte man mit Kindern auch auf die anderen Risikofaktoren im Gebirge vorbereitet sein. In der Höhe sollte man auch darauf achten, dass die Kinder ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen – der Flüssigkeitsbedarf bei Kindern ist höher wie bei Erwachsenen. Zudem sollte man die Kinder durch ausreichend Kleidung vor Unterkühlung und vor der aggressiven UV Einstrahlung ein großen Höhen schützen.
Generell sollten sich jeder individuell Gedanken machen ob und wie man mit Kindern ins Gebirge gehen will. Berge und Gebirge sind nicht ohne Gefahren und man sollte sich auch über zusätzliche Gefahrenfaktoren für Kinder im Klaren und entsprechende Vorkehrungen (Sicherheitsmaßnahmen) treffen.